Man-in-the-Middle-Angriff (MitM)

Definition

Ein Man-in-the-Middle-Angriff (MitM) – zu Deutsch: „Mann-in-der-Mitte-Angriff“ – ist eine Art von Cyberangriff, bei dem ein Angreifer sich heimlich in die Kommunikation zwischen zwei Parteien einschaltet, um Daten abzufangen, zu manipulieren oder auszuspionieren, ohne dass die betroffenen Parteien dies bemerken.

Hintergrund

Der MitM-Angriff ist eine der ältesten und häufigsten Angriffsarten in der Cybersicherheit. Ursprünglich aus der physischen Welt abgeleitet, in der Nachrichten abgefangen oder manipuliert wurden, hat der Angriff mit der Digitalisierung neue Dimensionen erreicht. Mit der Verbreitung von Netzwerken, WLAN und verschlüsselter Kommunikation hat sich auch die Art und Weise, wie solche Angriffe durchgeführt werden, weiterentwickelt. MitM-Angriffe können sowohl in unverschlüsselten als auch in unzureichend gesicherten verschlüsselten Netzwerken auftreten, wobei der Angreifer versucht, sich zwischen zwei Kommunikationsparteien zu positionieren.

Anwendungsbereiche

Man-in-the-Middle-Angriffe können in verschiedenen Bereichen durchgeführt werden:

  • Internet- und Netzwerkkommunikation: Der Angreifer fängt Datenpakete zwischen einem Benutzer und einer Website oder einem Dienst ab, um sensible Informationen wie Login-Daten oder Finanzinformationen zu stehlen.
  • WLAN-Netzwerke: In ungesicherten WLAN-Netzwerken, wie öffentlichen Hotspots, können Angreifer leicht zwischen den Datenverkehr gelangen, um Benutzerdaten abzufangen.
  • Banking und Online-Zahlungen: MitM-Angriffe werden häufig verwendet, um Online-Transaktionen zu manipulieren oder Bankdaten abzufangen.
  • IoT-Geräte: Angreifer können sich auch in die Kommunikation zwischen IoT-Geräten und ihren Steuerungsplattformen einschalten, um Informationen zu stehlen oder die Kontrolle über die Geräte zu übernehmen.

Vorteile

Für Angreifer ist der Man-in-the-Middle-Angriff besonders attraktiv, da er schwer zu erkennen ist und erhebliche Mengen an vertraulichen Daten kompromittieren kann, ohne dass die betroffenen Parteien sofort Verdacht schöpfen. Der Angreifer kann sowohl passiv agieren und lediglich Daten abfangen als auch aktiv die Kommunikation manipulieren, was den Angriff äußerst flexibel macht.

Herausforderungen

Der Schutz vor MitM-Angriffen ist herausfordernd, da die Opfer oft nicht bemerken, dass ihre Kommunikation abgefangen oder manipuliert wurde. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, ungesicherte oder falsch konfigurierte Netzwerke zu identifizieren. Unternehmen müssen robuste Verschlüsselungsprotokolle wie TLS (Transport Layer Security) implementieren und sicherstellen, dass ihre Systeme ordnungsgemäß authentifiziert sind. Das Monitoring von Netzwerkaktivitäten und der Einsatz von Firewalls sowie Intrusion-Detection-Systemen sind weitere Maßnahmen, um solche Angriffe zu verhindern.

Beispiele

Ein klassisches Beispiel für einen Man-in-the-Middle-Angriff ist der Einsatz eines gefälschten WLAN-Hotspots in einem Café. Ein Angreifer erstellt einen Netzwerkzugangspunkt, der ähnlich wie das offizielle WLAN des Cafés aussieht, und sobald sich Benutzer verbinden, kann der Angreifer deren Kommunikation überwachen und sensible Daten wie Passwörter und Kreditkartendetails abfangen. In einem weiteren Fall könnten Angreifer eine unsichere SSL/TLS-Verbindung manipulieren, um Kreditkarteninformationen während einer Online-Transaktion zu stehlen.

Zusammenfassung

Der Man-in-the-Middle-Angriff (MitM) ist eine ernstzunehmende Bedrohung, bei der ein Angreifer heimlich die Kommunikation zwischen zwei Parteien abfängt oder manipuliert. Solche Angriffe treten häufig in ungesicherten Netzwerken auf und können erhebliche Schäden verursachen, indem sie vertrauliche Daten wie Anmeldedaten oder Finanzinformationen kompromittieren. Unternehmen müssen sichere Verschlüsselungstechnologien und robuste Netzwerksicherheitsmaßnahmen implementieren, um sich vor MitM-Angriffen zu schützen.